Elektrofahrrad – Worauf Verbraucher achten und wie sie es finanzieren

Pedelec, S-Pedelec, E-Bike – auf deutschen Straßen ist es in den letzten Jahren bunt geworden. Das Angebot zeigt, dass es dem Elektrofahrrad gelungen ist, das Image eines Schummelbikes abzulegen. Rund fünf Prozent der Bundesbürger lassen sich heute beim Radeln von einem Motor unterstützen. Die Tendenz ist trotz des relativ hohen Anschaffungspreises steigend. Auf bis zu 15 Prozent Marktanteil will es die Branche in absehbarer Zeit bringen. Die Anschaffung wirft jedoch einige Fragen auf. Es gilt, das richtige Elektrofahrrad zu finden und eine faire und vorteilhafte Finanzierung zu gewährleisten. Der Vexcash-Ratgeber gibt Einblicke.

Elektrofahrrad: Pro und Kontra

Die Gründe für und gegen ein Elektrofahrrad

Gerade jetzt mit dem Fahrverbot für Diesel suchen viele nach Alternativen, sich in der Großstadt schnell und flexibel fortzubewegen. Ein Elektrofahrrad scheint die perfekte Wahl zu sein, da es ohne Abgase und Treibstoff auskommt. Wer es nachhaltig will, speist das Elektrofahrrad mit Ökostrom oder erzeugt ihn mit Solarzellen selbst. Gleichzeitig kommt der Fitnessaspekt hinzu. Die moderate Bewegung ist ideal für alle, die den ganzen Tag im Büro verbringen müssen. Statistisch gesehen hat ein Fahrer eines Elektrofahrrads dreimal so viel Bewegung wie ein normaler Fahrradfahrer.

 

Das entkräftet den Mythos, das Elektrofahrrad sei nur etwas für Faule. Der Motor nimmt dem Fahrer zwar einiges an Arbeit ab, bewegt wird sich aber trotzdem. Das macht das Elektrofahrrad zum unentbehrlichen Begleiter für die ältere Generation. Mit dem Elektrofahrrad in der Stadt gehören auch Parkplatzsorgen der Vergangenheit an. Das Fahrrad fährt stabil mit einer konstanten Geschwindigkeit, was es berechenbar im Verkehr macht.

Besonders, wer in einer Gegend mit vielen Steigungen unterwegs ist, profitiert von einem Elektrofahrrad. Das Fahrvergnügen bleibt selbst dann noch bestehen, wenn es auf dem normalen Fahrrad anstrengend werden würde. Ein weiteres Plus ist, dass niemand verschwitzt im Büro ankommt. Umfragen des Marktforschungsinstitutes Ipsos haben ergeben, dass für rund ein Viertel der Deutschen das Thema Elektrofahrrad relevant ist. Käufer finden sich mittlerweile in allen Altersgruppen. Das Hauptargument gegen ein Elektrofahrrad ist der Preis. Acht von zehn Befragten sind die Fahrräder mit Elektromotor schlichtweg zu teuer. Rund die Hälfte stört sich an dem hohen Gewicht. Ähnlich viele Befragte (48 Prozent) finden das Aufladen des Akkus umständlich. Daneben wird dem Elektrofahrrad eine zu kurze Reichweite unterstellt. Die heutigen Modelle schaffen im Schnitt mit einer Akkuladung 30 bis 50 km, was eine starke Reichweite beweist. Etwa 40 Prozent der Befragten geben an, dass sie in der Großstadt Probleme hätten, ein Elektrofahrrad sachgemäß und diebstahlsicher unterzustellen.

Gründe, die für ein Elektrofahrrad sprechen

  • Ein Elektrofahrrad schont die Umwelt
  • Längere Touren sind auch für ungeübte Radfahrer kein Problem
  • Auf weiten Strecken wird die Kondition geschont
  • Ausblicke beim Fahren genießen ist möglich
  • Ein guter Autoersatz
  • In der Stadt ideal, da die Parkplatzsuche entfällt
  • Hohe Bequemlichkeitsfaktor
  • Sportliche Aktivitäten sind auch mit einem Elektrofahrrad möglich
  • Erlaubt Teilhabe bis ins hohe Alter und bei körperlichen Einschränkungen

Gründe, die gegen ein Elektrofahrrad sprechen

  • Relativ hoher Anschaffungspreis
  • Image eines Seniorenfahrzeugs
  • Hohes Gewicht, in etwa 10-12 kg mehr als ein normales Fahrrad
  • Ein normales Fahrrad reicht zur Fortbewegung und Fitness völlig aus
  • Das Aufladen des Akkus ist umständlich
  • Die Laufleistung des Akkus reicht nicht aus
  • Keine Abstellmöglichkeit für das Elektrofahrrad

Modelle und Preisgestaltung

Welche wesentlichen Modell- und Preisunterschiede bestehen?

Auf Deutschlands Straßen sind verschiedene Modelle unterwegs:

Pedelec

Das Pedelec ist in Deutschland der am häufigsten anzutreffende Typ Elektrofahrrad. Hinter dem Begriff verbirgt sich die Abkürzung des englischen Begriffs „Pedal Electric Cycle“. Das bedeutet, es muss in die Pedale getreten werden, damit ein Elektromotor mit einer Leistung von maximal 250 Watt den Radler unterstützt. Ein Sensor misst jeweils den Krafteinsatz und passt die Beschleunigung an. Wird schneller als 25 km/h gefahren, schaltet sich der Motor ab. Mit dem Pedelec richtig schnell unterwegs zu sein, kann in einen Kraftakt ausarten. Ab 30 km/h muss richtig fest in die Pedale getreten werden, wodurch sich das Modell für Senioren und Menschen mit Bewegungseinschränkungen nicht gut eignet. Manche Pedelecs haben eine Anfahr- und Schiebehilfe, die das Rad um bis zu 6 km/h beschleunigt, was am Berg hilfreich sein kann. Verkehrsrechtlich werden Pedelecs als Fahrräder betrachtet. Das bedeutet, es darf auf dem Radweg fahren und benötigt keine Haftpflichtversicherung. Ein Mindestalter für die Nutzung existiert nicht. Kinder dürfen im Anhänger oder auf dem Kindersitz mittransportiert werden. Pedelec-Fahrer müssen keinen Helm tragen, empfehlenswert ist es aber trotzdem.

S-Pedelec

Das Leben mit dem S-Pedelec ist für Liebhaber von Elektrofahrrädern deutlich leichter, denn hier endet die Motorunterstützung erst bei 45 km/h. Die Maximalleistung des Motors beträgt 500 Watt. Dadurch wird das S-Pedelec als Leichtmofa, beziehungsweise Kleinkraftrad eingestuft. Eine Haftpflichtversicherung und ein sogenanntes kleines Versicherungskennzeichen, das 60 bis 80 Euro kostet, sind erforderlich. Rückspiegel und eine Reifenprofiltiefe von einem Millimeter sind vorgeschrieben und wer nach dem 1.4.1965 geboren ist, benötigt die Mofa-Prüfbescheinigung oder den Führerschein in der Klasse AM. Der Radweg ist tabu, auch dann, wenn der Hinweis „Mofas frei“ angebracht ist. Seit 2013 besteht die Helmpflicht für das S-Pedelec. Bezüglich der Beleuchtung existieren keine Vorschriften. Kinderanhänger dürfen nicht befestigt werden, Lastenanhänger sind erlaubt. In geeigneten Sitzen können Kinder bis sieben Jahre mitfahren.

E-Bike
In die Pedale treten muss beim klassischen E-Bike niemand, der nicht will. Durch Drehgriff oder einen entsprechenden Schalter wird der Motor eingeschaltet. Beim E-Bike ist eine Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h sowie eine Motorleistung von 500 Watt erlaubt. Manche Modelle erlauben auch höhere Geschwindigkeiten. Alles, was bis 25 km/h fährt, gilt als Mofa. Bis 45 km/h werden E-Bikes als Kleinkrafträder mit elektrischem Antrieb kategorisiert. Ab 15 Jahren darf dieses schnelle E-Bike gefahren werden, allerdings nicht auf Radwegen. Eine Mofa-Prüfbescheinigung ist ebenso Pflicht wie das Tragen eines geeigneten Helmes. Die langsameren Modelle dürfen auf dem Radweg gefahren werden, sofern das Schild „Mofas frei“ vorhanden ist. Eine Helmpflicht besteht nicht, Kinder dürfen nicht im Anhänger mitfahren, aber in einem entsprechend geeigneten Kindersitz.

Mountainbike und Trekkingrad

Da Elektrofahrräder sehr teuer sind, überlegen viele Radler daran, ihr hochwertiges Mountainbike oder Trekkingrad mit einem Motor umzurüsten.

Ein Standardrad wird durch folgende Komponenten zum Pedelec:

  • Elektromotor
  • Akku
  • Controller, der den Energieübertrag vom Akku an den Motor regelt und somit die Geschwindigkeit bestimmt
  • Steuerelement, das die Pedalbewegungen registriert und den Motor aktiviert

Preise
Pedelec: Die Untergrenze beim Pedelec liegt bei etwa 1700 Euro für ein solides Modell. Komfortable Modelle starten bei 4000 Euro. Im Schnitt geben Bundesbürger für ein Pedelec 2500 Euro aus.
S-Pedelec: Einsteigermodelle beim S-Pedelec sind ab etwa 2500 Euro zu haben. Wer ein Tourenrad mit allen Schikanen wünscht, muss etwa 8500 Euro bezahlen.
E-Bike: Zuverlässige Basismodelle gibt es ab etwa 1500 Euro. Die Oberklasse schlägt mit rund 3500 Euro zu Buche.

Tipp
Wer ein hochwertiges E-Bike fährt, sollte einen Fahrradschutzbrief in Erwägung ziehen. Darüber hinaus sollten Halter dem Fahrraddiebstahl aktiv vorbeugen und spezifiische Sicherheitsmaßnahmen präventiv ergreifen. 

Das Elektrofahrrad finanzieren

Die Ratenzahlung beim Hersteller

Viele Hersteller bieten an, das Elektrofahrrad auf Raten zu kaufen. Die Monatsraten sind dabei so gewählt, dass sie keine allzu große Belastung für die Haushaltskasse darstellen. Je nach Budget lässt sich der Kauf in 12 bis 72 Monatsraten splitten. Es sollte auf das Sondertilgungsrecht geachtet werden. Manche Händler möchten trotzdem eine Anzahlung, anderen genügt die Abzahlung. Um von der Ratenzahlung profitieren zu können, müssen Käufer über 18 Jahre sein. Einige Händler wollen den Nachweis eines festen Einkommens und lehnen bei einem schlechten Schufa-Score den Kauf ab.

Ein Elektrofahrrad mit einem Kredit finanzieren

Die Aufnahme eines Minikredits

Einige Verbraucher möchten sich nicht an lange Laufzeiten binden. Wieder andere sind aktuell nicht liquide, wissen aber, dass in absehbarer Zeit ein größerer Geldeingang auf dem Konto zu erwarten ist. Schade, wenn dann ein echtes Schnäppchen durch die Lappen geht. In diesem Fall ist ein Kredit für ein Fahrrad die ideale Lösung. So bietet Vexcash Kleinkredite mit einer Summe zwischen 100 und 3000 Euro an. Damit kann sowohl das Elektrofahrrad selbst als auch die Umrüstung eines alten Fahrrads finanziert werden. Die Laufzeit eines solchen Kurzkredits beträgt ein bis sechs Monate. Kunden, die ein festes Einkommen von mindestens 500 Euro monatlich und ansonsten eine gute bis mittlere Bonität nachweisen können, haben die Möglichkeit, einen Kurzkredit zu beantragen. So können sich selbst Rentner ein Elektrofahrrad leisten, denn auch bei kleinem Geldbeutel ist es umso wichtiger, mobil zu sein und den Ruhestand zu genießen. Der Vexcash-Kurzzeitkredit wird einfach online beantragt. Nachdem die notwendigen Formulare ausgefüllt und Dokumente hochgeladen sind, wird die Kreditanfrage überprüft. Der effektive Jahreszins beträgt bei Vexcash 14,82 %. Wer eine Laufzeit von einem Monat wählt, zahlt nur ein Zwölftel davon, was die Minikredite sehr vorteilhaft macht.

Bürgschaft

Stimmt der Schufa-Score nicht, verweigern Banken meist das Darlehen. Es besteht dann die Möglichkeit, über eine Bürgschaft einen Kredit zu erhalten. Zahlt der Kreditnehmer nicht, wird der Bürge in die Haftung genommen. Die Bürgschaft einer Privatperson, die meist aus dem Familien- oder Freundeskreis stammt, wählen die meisten Menschen nur dann, wenn es keine andere Möglichkeit mehr gibt. Denn viele wollen persönliche Beziehungen und Finanzen voneinander getrennt sehen. Zudem kann es ein sehr delikates Thema sein, nach einer Bürgschaft zu fragen, was viele verständlicherweise vermeiden wollen.

Das Elektrofahrrad nachrüsten

Wie kann das nachgerüstet werden?

Ein Elektrofahrrad ist teuer. Wenn der Wind am Berg jedoch scharf ins Gesicht bläst, denkt so mancher Radler darüber nach, sein Bike mit einem Motor nachzurüsten. Der Markt hat auf dieses Bedürfnis reagiert. Manche Firmen bieten Bausätze an, um die Umrüstung selbst durchzuführen. Andere haben den Umbau in ihre Produktpalette aufgenommen. Wer nachträglich einen Motor einbauen möchte, muss einige Dinge beachten. Ein Einbau ist sowohl in der vorderen als auch in der hinteren Radnabe möglich. Daneben besteht die Möglichkeit, den Motor in das Tretlager zu integrieren. Experten bevorzugen den Einbau ins Hinterrad, was bei einer Nabenschaltung nicht funktioniert. Die zweite Wahl ist die Integration ins Vorderrad, das Tretlager wird nur im äußersten Notfall in Betracht gezogen. Das Hinterrad ist deshalb für die Umrüstung zum Elektrofahrrad geeignet, weil das Rahmendreieck hier deutlich stabiler als an den Gabelrohren vorne ist.

Das Rad lässt sich zudem so leichter abstellen und schieben. Bei einem Motor am Vorderrad leidet die Stabilität des Rades, vergleichbar mit einem voll bepackten Korb am Lenker. Möchte der Fahrer mit seinem Rad Sprünge machen, kommt nur der Einbau ins Tretlager infrage. Die Preise für einen Umbau beginnen bei ein paar Hundert Euro. Wer das Rad professionell nachrüsten lässt, zahlt 1000 Euro und mehr. Das ist günstiger als ein Elektrofahrrad. Doch nicht in jedes Fahrrad lohnt sich diese Investition. Rahmenkonstruktion und -material müssen ebenso stimmen wie die Art der Bremsen und die Laufleistung. Zudem muss der Allgemeinzustand des Rades sehr gut sein. Viele Betriebe lehnen die Umrüstung zum Elektrofahrrad auch ab, weil sie sich scheuen, anschließend die Produkthaftung für das komplette Rad zu übernehmen. Wer technisch versiert ist, kann den Einbau auch mit einem entsprechenden Set selbst vornehmen. Es empfiehlt sich, vorab die Prüfung in einem Fachgeschäft durchzuführen. Alternativ sollte das Set nur bei einem Verkäufer erworben werden, der im Vorfeld anhand von Fotos die Möglichkeit des Umbaus zum Elektrofahrrad prüft.